Antiziganismus in Tschechien und Ungarn
Vortrag und Diskussion mit Anna Friedrich und Andreas Koob
Rassistische Ausschreitungen gegen Roma stehen in Ungarn und Tschechien auf der Tagesordnung. Dennoch wird in Deutschland kaum darüber berichtet. Der Hass auf Roma eint Neonazis, rechte Parteien und die Mehrheitsbevölkerung. Im ungarischen Ort Gyöngyöspata partroullierten paramilitärische Gruppierungen wochenlang als selbsternannte Ordnungsmacht, traten den Roma mit Axt und Peitsche gegenüber und belagerten ihr Wohnviertel. Eine staatliche Reaktion blieb aus, bis die Roma-Comunity aufgrund der Eskalation vom Roten Kreuz evakuiert wurde. In Tschechien organisieren Neonazis und die rechte Partei DSSS (dělnická strana sociální spravedlnosti) immer wieder Proteste gegen Roma, an denen die lokale Mehrheitsbevölkerung mit großer Zustimmung teilnimmt. Zuletzt marschierten im Herbst 2011 hunderte Menschen im nordwestlichen Tschechien gegen Roma auf, in einigen Fällen auch bewaffnet. Dabei kam es wiederholt zu gewaltsamen Ausschreitungen, die nur durch ein massives Polizeiaufgebot eingedämmt werden konnten.
Anna Friedrich forscht zu Strategien gegen Antiziganismus und ist Mitglied beim Forum Antiziganismuskritik. Außerdem ist sie aktiv bei "Amaro Foro Berlin" – einem Verein junger Roma und Nicht-Roma. Eine Veranstaltung in Kooperation mit:
|
Kontakt: critique@gmx.net |